Erfahrungsbericht von Clemens Stiewe (05.01.2015 - 31.03.2015)

Ich habe vom 5. Januar bis zum 31. März 2015 ein Praktikum im Abgeordnetenbüro von Martin Rabanus, MdB, im Deutschen Bundestag absolviert. Als politisch interessierter Student der Volkswirtschaftslehre und Soziologie an der Universität Potsdam habe ich mich besonders darüber gefreut, durch das Praktikum die Arbeit des Deutschen Bundestages sowie die eines Abgeordneten und seiner Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus der Nähe kennenlernen zu können.
In den drei Monaten meines Praktikums hatte ich die Möglichkeit, Erfahrungen in allen relevanten Tätigkeitsfeldern eines Abgeordnetenmitarbeiters zu sammeln. In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern von Martin Rabanus wurde ich schnell mit anspruchsvollen Aufgaben betraut, die hauptsächlich in das Tätigkeitsspektrum eines wissenschaftlichen Mitarbeiters einzuordnen sind. Diese Tätigkeiten umfassen üblicherweise die inhaltliche Unterstützung der politischen Arbeit des Abgeordneten auf allen Ebenen. Als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sind die Sitzungen der SPD-Arbeitsgruppe Bildung und Forschung am Dienstag sowie des Ausschusses am Mittwoch einer Sitzungswoche Fixpunkte für Martin Rabanus und seine Mitarbeiter. Dementsprechend nahm ich an diesen Terminen regelmäßig teil und war ebenso mit der Vor- und Nachbereitung beauftragt. Unter Einbindung der Referenten der verschiedenen Arbeitsgruppen der SPD-Fraktion war es weiterhin meine Aufgabe, Sachstände zu den Berichterstatterthemen von Martin Rabanus im Bereich Bildung und Forschung sowie von allgemeiner politischer Relevanz zu recherchieren und dabei eine Fülle von Informationen in möglichst kurzen und aussagekräftigen Vermerken zu konzentrieren.
Gleiches galt für die Öffentlichkeitsarbeit, welche ebenfalls zu meinen Tätigkeiten zählte: Beim Verfassen von Texten für die Homepage und den Newsletter bestand die Kernkompetenz darin, sich in kurzer Zeit in anspruchsvolle Fachgebiete einzuarbeiten und die wichtigsten Punkte zu verschriftlichen. Eine weitere Aufgabe war die Mitarbeit im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern. Dies bedeutete vor allem, Recherchen zu mitunter komplexen Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und anderen Institutionen zu betreiben und Antwortschreiben zu erstellen. Diese Art von Arbeit, welche einen Großteil meines Praktikums ausmachte, empfand ich als fordernd, jedoch gleichzeitig auch als sehr interessant und lehrreich.
Neben den täglich anfallenden Aufgaben hatte ich über die gesamte Praktikumszeit den Auftrag, ein umfangreiches und informatives Dossier zum Thema „Erasmus+“ anzufertigen.
Hier hatte ich die Möglichkeit, mich intensiv mit der Struktur des EU-Bildungsprogramms zu beschäftigen, eventuelle Problemfelder zu analysieren und daraus politische Handlungsempfehlungen abzuleiten. Diese langfristige Aufgabe war eine angenehme Abwechslung zur täglich anfallenden Arbeit und darüber hinaus auch inhaltlich sehr interessant, da ich durch ein Erasmus-Auslandssemester einen persönlichen Bezug zum Thema hatte.
Zusätzlich zur Arbeit im Abgeordnetenbüro nahm ich an den Veranstaltungen des SPD-PraktikantInnenprogramms teil. Ermöglicht durch die engagierte Arbeit der organisierenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war es uns möglich, fast täglich an Veranstaltungen teilzunehmen. Seitens meines Büros wurde die Teilnahme an diesen zahlreichen Veranstaltungen ausdrücklich unterstützt. Neben den Besuchen von Ministerien und der Diskussion mit Pressesprechern und Mitarbeitern wurden außerdem regelmäßig hochinteressante Gesprächspartner – von Abteilungsleitern des Verfassungsschutzes über Fachpolitiker bis zum Präsidenten des Goethe-Instituts – in den Bundestag eingeladen. Hervorzuheben ist auch die ebenfalls über das PraktikantInnenprogramm organisierte Gesprächsreihe zur „Zukunft Europas“, in deren Rahmen mit den Botschaftern europäischer Staaten über aktuelle Entwicklungen in den jeweiligen Ländern sowie über europapolitische Fragen diskutiert wurde.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mein Praktikum im Abgeordnetenbüro von Martin Rabanus eine sehr wertvolle Erfahrung war, was nicht zuletzt an der positiven Atmosphäre in unserem kleinen Team und meiner engen Einbindung in wichtige Prozesse lag. Für diese enge Einbindung in wichtige Teile der Arbeit des Abgeordnetenbüros und die produktive Zusammenarbeit bin ich sehr dankbar. Die gewonnene „Innenansicht“ politischer Prozesse und der Arbeit des Deutschen Bundestags sowie die Veranstaltungen des PraktikantInnenprogramms der SPD-Fraktion waren für mich genauso lehrreich und spannend wie die im Rahmen meines Praktikums in verschiedenen Bereichen immer wieder geforderte Fähigkeit, sich in kurzer Zeit in komplexe Themen einzuarbeiten. Meine Zeit im Deutschen Bundestag und im Büro von Martin Rabanus wird mir daher in sehr guter Erinnerung bleiben.
Clemens Stiewe